Knochenleitungsimplantate

Knochenleitungsimplantate sind implantierbare Hörsysteme, die entwickelt wurden, um Menschen mit bestimmten Arten von Hörverlust zu helfen. Es handelt sich um eine Lösung für Menschen, bei denen herkömmliche Hörgeräte aufgrund von Schallleitungshörverlust oder bestimmten Anomalien des äußeren oder mittleren Ohres nicht effektiv sind.

Hier sind die grundlegenden Merkmale und Aspekte von Knochenleitungsimplantate:

© Cochlear Limited 2024. Image courtesy of Cochlear Limited.
  1. Implantierbare Technologie: Das System besteht aus einem kleinen Implantat, das in den Schädelknochen hinter dem Ohr oder im Mittelohr platziert wird. Dieses Implantat dient als Verankerungspunkt für den Audioprozessor.
  2. Leitung von Schall über den Knochen: Anstatt Schallschwingungen durch das äußere Ohr und das Mittelohr zu leiten, überträgt das System Schall direkt durch den Schädelknochen an das Innenohr. Dies ermöglicht Menschen mit Schallleitungshörverlust, Schall effektiver zu hören.
  3. Externer Audioprozessor: Der externe Audioprozessor wird über der Haut getragen und ist mit dem Implantat im Schädelknochen verbunden. Dieser Prozessor nimmt den Schall auf, wandelt ihn in Vibrationen um und überträgt diese Vibrationen an das Implantat, das sie direkt an das Innenohr weiterleitet.
  4. Behandlung von verschiedenen Hörverlustarten: Das System kann bei verschiedenen Arten von Hörverlust eingesetzt werden, darunter Schallleitungshörverlust, gemischter Hörverlust und einseitiger Hörverlust.
  5. Personalisierbare Einstellungen: Der Audioprozessor kann individuell angepasst werden, um die spezifischen Hörbedürfnisse des Trägers zu erfüllen.

Das Knochenleitungsimplantat bietet eine Lösung für Menschen, die von einer Schallleitungshörverlustproblematik betroffen sind, bei der Schall aufgrund von Problemen im äußeren oder mittleren Ohr nicht effektiv zum Innenohr gelangt. Die Entscheidung für ein Knochenleitungsimplantat erfordert eine umfassende audiologische Bewertung und Beratung durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Hörgeräteakustiker. Es gibt verschiedene Modelle und Hersteller von Knochenleitungsimplantate, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Zusätzlich gibt es auch nicht-implantierbare Knochenleitungshörsysteme, zu denen Folgendes gehört:

Das passende Hörsystem wird in der Regel von Hals-Nasen-Ohren-Ärzten und Hörgeräteakustikern in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten ausgewählt und gegebenenfalls implantiert. Es ist wichtig zu beachten, dass kein Hörsystem für alle Menschen mit Hörverlust gleichermaßen geeignet ist. Die Entscheidung für ein Hörohrimplantat erfordert daher auch eine umfassende audiologische Bewertung und Beratung durch Fachleute im Gesundheitswesen.

Vibrant Soundbridge (VSB)

Die Vibrant Soundbridge (VSB) ist ein implantierbares Hörsystem, das zur Behandlung von verschiedenen Arten von Hörverlust entwickelt wurde. Es handelt sich um ein (aktives) Mittelohrimplantat der Firma MED-EL, dass eine innovative Lösung für Menschen mit Hörproblemen darstellt, wenn für die Betroffenen ein herkömmliches Hörgerät aus verschiedenen Gründen nicht zufriedenstellend nutzbar ist.

Hier sind einige wichtige Merkmale und Aspekte der Vibrant Soundbridge:

  1. Implantierbares System: Die Vibrant Soundbridge besteht aus zwei Hauptkomponenten: einem kleinen Implantat, das im Mittelohr oder im Schädelknochen implantiert wird, und einem externen Audioprozessor, der über der Haut getragen wird. Das Implantat überträgt Schallschwingungen direkt an die Strukturen im Mittelohr.
  2. Behandlung verschiedener Hörverlustarten: Die Vibrant Soundbridge kann bei verschiedenen Arten von Hörverlust eingesetzt werden, einschließlich sensorineuralem Hörverlust, Schallleitungshörverlust und gemischtem Hörverlust.
  3. Diskretes Design: Der externe Audioprozessor ist unauffällig und kann unter den Haaren getragen werden. Dies macht das System ästhetisch ansprechend und praktisch für den täglichen Gebrauch.
  4. Klare Klangqualität: Die Vibrant Soundbridge bietet in der Regel eine klare und natürliche Klangqualität, da sie Schallschwingungen direkt an das Innenohr weiterleitet.
  5. Personalisierbare Einstellungen: Der Audioprozessor kann an die individuellen Hörbedürfnisse des Trägers angepasst werden. Dies ermöglicht eine optimale Hörerfahrung.

Detailinformationen zur Vibrant-Soundbridge auf VIBRANT SOUNDBRIDGE Mittelohrimplantat (medel.com)

Das passende Hörsystem wird in der Regel von Hals-Nasen-Ohren-Ärzten und Hörgeräteakustikern in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten ausgewählt und gegebenenfalls implantiert. Es ist wichtig zu beachten, dass kein Hörsystem für alle Menschen mit Hörverlust gleichermaßen geeignet ist. Die Entscheidung für ein Hörohrimplantat erfordert daher auch eine umfassende audiologische Bewertung und Beratung durch Fachleute im Gesundheitswesen.

Das Cochlear Osia System

Das Osia-System von Cochlear ist ein fortschrittliches implantierbares Hörsystem, das für Menschen mit Schallleitungshörverlust oder gemischtem Hörverlust entwickelt wurde. Das Osia-System kombiniert die Vorteile der knochenverankerten Hörsysteme (BAHA – Bone Anchored Hearing Aid) mit modernster Technologie, um das Hörerlebnis zu verbessern.

Das Cochlear Osia System
© Cochlear Limited 2024. Image courtesy of Cochlear Limited.

Hier sind einige Schlüsselmerkmale des Cochlear Osia-Systems:

  1. Besseres Hören: Das Osia-System leitet Schall über den Knochen direkt zum Innenohr, um Hörverlust zu überwinden. Dadurch wird der Klang klarer und natürlicher wahrgenommen.
  2. Implantierbare Technologie: Das Osia-System wird chirurgisch im Schädelknochen hinter dem Ohr implantiert. Dabei wird ein kleines Gerät, der sogenannte „Audioprozessor,“ direkt unter die Haut platziert. Dies ermöglicht eine diskrete und bequeme Nutzung.
  3. Konnektivität: Das Osia-System kann drahtlos mit verschiedenen Audiogeräten verbunden werden, wie z.B. Smartphones, Fernsehgeräten und anderen Bluetooth-fähigen Geräten, um ein nahtloses Hörerlebnis in verschiedenen Situationen zu gewährleisten.
  4. Personalisierung: Der Audioprozessor des Osia-Systems kann an die individuellen Hörbedürfnisse des Trägers angepasst werden. Dies ermöglicht eine optimale Klangqualität und ein individuell zugeschnittenes Hörerlebnis.
  5. Verbesserung der Lebensqualität: Das Osia-System kann Menschen helfen, die Schwierigkeiten beim Hören aufgrund von Schallleitungshörverlust oder gemischtem Hörverlust haben. Durch die Verbesserung des Hörvermögens kann es die Lebensqualität erheblich steigern.

Detailinformationen zum Cohlear Osia-System auf: Osia 2 Soundprozessor

Das passende Hörsystem wird in der Regel von Hals-Nasen-Ohren-Ärzten und Hörgeräteakustikern in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten ausgewählt und gegebenenfalls implantiert. Es ist wichtig zu beachten, dass kein Hörsystem für alle Menschen mit Hörverlust gleichermaßen geeignet ist. Die Entscheidung für ein Hörohrimplantat erfordert daher auch eine umfassende audiologische Bewertung und Beratung durch Fachleute im Gesundheitswesen.

Arten der Hörimplantate

Cochlea Implantate

Diese Implantate sind für Menschen mit einseitiger oder beidseitiger schwerer bis hochgradiger Schwerhörigkeit oder Taubheit geeignet, bei denen die Haarzellen im Innenohr beschädigt sind. Sie wandeln Schall in elektrische Signale um, die direkt an den Hörnerv gesendet werden.

Aktive Mittelohrimplantate

Diese Implantate sind für Menschen mit Schallleitungsschwerhörigkeit oder gemischter Schwerhörigkeit geeignet. Sie koppeln an die Struktur des Mittelohrs an, um von dort die Schallschwingungen ans Innenohr zu leiten.

Knochenleitungsimplantate

Diese Implantate sind für Menschen mit Schallleitungsschwerhörigkeit, gemischte Schwerhörigkeit oder einseitiger Taubheit geeignet. Sie leiten den Schall durch den Knochen zum Innenohr.

Auditorische Hirnstammimplantate

Diese Implantate sind für Menschen mit angeborener Taubheit oder Taubheit, die durch eine Schädigung des Hörnervs verursacht wird, geeignet. Sie stimulieren direkt den Hirnstamm und umgehen das Innenohr und den Hörnerv.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Personen mit Hörverlust für die oben genannten Hörimplantate geeignet sind und dass die Entscheidung für ein geeignetes Hörimplantat eine umfassende audiologische Beurteilung und Beratung durch Fachleute des Gesundheitswesens erfordert.

Das Cochlea-Implantat

Was ist ein CI?

Hightech hinter dem Ohr – Das Cochlea Implantat (CI)

Cochlea-Implantate kommen zum Einsatz, wenn eine hochgradige Innenohrschwerhörigkeit besteht und die Cochlea nicht mehr funktioniert. In solchen Fällen erfolgt keine Umwandlung von Schallwellen in Nervenimpulse. Das Cochlea-Implantat übernimmt diese Aufgabe, indem es den Hörnerv direkt mit elektrischen Signalen stimuliert.

Das Cochlea-Implantat
© MED−EL Elektromedizinische Geräte Gesellschaft m.b.H.

Das System besteht aus zwei Teilen. Im äußeren Teil, werden Sprache und Umweltgeräusche von einem Mikrofon aufgenommen und an den Soundprozessor weitergeleitet. Der Soundprozessor analysiert, filtert und verschlüsselt die Geräusche in elektrische Impulse.

© Cochlear Limited 2024. Image courtesy of Cochlear Limited.

Diese Impulse werden von einer Sendespule, ähnlich einem Radiosignal, durch die Haut an den inneren Teil, das Implantat, gesendet. Ein Magnet in der Sendespule hält diese genau über dem Implantat fest. Dieses Implantat wird in einer Operation hinter dem Ohr eingesetzt. Hier wird das umgewandelte Signal empfangen, und wiederum in elektrische Impulse umgewandelt. Diese Impulse werden von einem Elektrodenbündel direkt in die Hörschnecke geleitet, wo sich die Enden der Hörnerven befinden.

Das „elektronische Hören“ unterscheidet sich selbstverständlich vom „normalen Hören“. Die individuellen Hörerfolge mit dem Cochlea-Implantat variieren stark. Am schnellsten erzielen Personen Fortschritte, die plötzlich durch einen Hörsturz taub geworden sind. Da ihr Hör- und Sprachzentrum bereits entwickelt ist, kann das Gehirn die neuen Höreindrücke relativ schnell verarbeiten. Zwei Drittel dieser Patienten sind in der Lage, Sprache wieder ohne Lippenlesen zu verstehen oder sogar zu telefonieren. Geräusche und Worte klingen zwar anders als zuvor, und Musik hört sich anfangs oft nicht so angenehm an, jedoch kann durch gezieltes Training auch die Wahrnehmung von Musik verbessert werden.

Gehörlos geborene Kinder erzielen die besten Ergebnisse, wenn sie möglichst früh, zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr, implantiert werden. In diesem Zeitraum entwickeln sich die Strukturen im Gehirn optimal, um die neuen Höreindrücke zu verarbeiten. Wenn die Implantation später erfolgt, kann es entsprechend länger dauern, bis die positiven Ergebnisse sichtbar werden.

Die Anwendung von Cochlea-Implantaten bei Hörbeeinträchtigten begann Anfang der 80er Jahre, und seitdem haben weltweit mehr als 700.000 Menschen von dieser Technologie profitiert.

Arten von Soundprozessoren

Cochlea-Implantat (CI) Soundprozessoren gibt es in verschiedenen Arten, die sich hinsichtlich ihrer Funktionsweise, Tragbarkeit und Zusatzfunktionen unterscheiden. Hier sind die gängigsten Typen von CI-Soundprozessoren:

  1. Hinter-dem-Ohr (HdO) Soundprozessoren:
    • Beschreibung: Diese Soundprozessoren werden hinter dem Ohr getragen und ähneln äußerlich herkömmlichen Hörgeräten.
    • Merkmale: Sie sind relativ kompakt und beinhalten das Mikrofon, die Batterie und den Sprachprozessor in einem Gehäuse. Ein Kabel verbindet den Prozessor mit der Sendespule, die auf der Kopfhaut über dem Implantat sitzt.
    • Vorteile: HdO-Prozessoren sind meist leicht und unauffällig. Sie bieten häufig verschiedene Trageoptionen, z.B. spezielle Ohrhaken oder Clips zur besseren Befestigung.
    • Beispiele: Cochlear Nucleus 8, MED-EL Sonnet 2, Advanced Bionics Naída CI Q90.
  2. Am-Kopf getragenen Soundprozessoren:
    • Beschreibung: Diese Soundprozessoren werden direkt am Kopf, über dem Implantat getragen, oft an der Stelle der Sendespule.
    • Merkmale: Sie kombinieren alle Komponenten – Mikrofon, Batterie und Sprachprozessor – in einem einzigen Gerät, das mit einem Magneten auf der Kopfhaut gehalten wird.
    • Vorteile: Diese Art von Prozessor ist sehr diskret, da kein Teil hinter dem Ohr getragen wird. Sie sind oft wasserfest und gut für sportliche Aktivitäten geeignet.
    • Beispiele: Cochlear Kanso 2, MED-EL Rondo 3.
© Cochlear Limited 2024. Image courtesy of Cochlear Limited.
© MED−EL Elektromedizinische Geräte Gesellschaft m.b.H.

Weitere Informationen zu Cochlea-Implantaten finden Sie auf den Webseiten der jeweiligen Hersteller.

Das passende Hörsystem wird in der Regel von Hals-Nasen-Ohren-Ärzten und Hörgeräteakustikern in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten ausgewählt und gegebenenfalls implantiert. Es ist wichtig zu beachten, dass kein Hörsystem für alle Menschen mit Hörverlust gleichermaßen geeignet ist. Die Entscheidung für ein Hörohrimplantat erfordert daher auch eine umfassende audiologische Bewertung und Beratung durch Fachleute im Gesundheitswesen.

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